Porsche AG muss den DAX verlassen - Rückkehr in den Leitindex bleibt Ziel

Der Sportwagenhersteller Porsche AG wird den deutschen Leitindex DAX verlassen. Nach weniger als drei Jahren Zugehörigkeit muss sich der Stuttgarter Autobauer aus dem Kreis der 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands verabschieden.
Porsche steigt aus dem deutschen Aktien-Leitindex Dax in den Index für mittelgroße Unternehmen (MDax) ab. Der Sportwagenhersteller muss den deutschen Leitindex DAX verlassen. Dies teilte die Deutsche-Börse-Tochter ISS Stoxx am Mittwochabend mit. Ebenfalls betroffen ist der Laborausrüster Sartorius, der ebenfalls aus dem DAX ausscheidet.
Neue DAX-Mitglieder: GEA und Scout24
In den DAX aufrücken werden stattdessen zwei neue Unternehmen: der Maschinen- und Anlagenbauer GEA sowie der Immobilienportal-Betreiber Scout24, bekannt unter anderem für Immoscout. Die Änderungen treten zum 22. September in Kraft.
Porsche-Chef verweist auf geringe Streubesitzquote
Porsche-CEO Oliver Blume nannte im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vor allem technische Gründe für den Abstieg seines Unternehmens in den MDAX, den Index der mittelgroßen Börsenwerte. Ausschlaggebend sei der vergleichsweise geringe frei handelbare Streubesitz der Porsche AG, der bei rund zwölf Prozent liege.
„Die Deutsche Börse berücksichtigt bei der DAX-Zusammensetzung ausschließlich den Streubesitz", erklärte Blume. Dadurch würden Unternehmen mit geringerer Gesamtmarktkapitalisierung, aber höherem Streubesitz, im DAX bevorzugt. Trotz des Abstiegs sieht Blume die Porsche AG weiterhin als Schwergewicht am Kapitalmarkt: „Wenn wir die Gesamtmarktkapitalisierung und die Strahlkraft der Marke Porsche betrachten, zählen wir weiterhin zu den großen börsennotierten Unternehmen in Deutschland", so der Konzernchef.
Ziel: Rückkehr in den DAX
Porsche war erst im Dezember 2022 – wenige Monate nach dem Börsengang – in den DAX aufgenommen worden. Seitdem hat die Aktie jedoch deutlich an Wert verloren. Dennoch gibt sich Blume in der FAZ optimistisch: „Wir haben die klare Ambition, baldmöglichst in den DAX zurückzukehren."
Blume verteidigt Doppelrolle bei Porsche und Volkswagen
Im Interview verteidigte Oliver Blume erneut seine umstrittene Doppelrolle als Vorstandsvorsitzender sowohl bei Volkswagen als auch bei der Tochtergesellschaft Porsche. Diese Konstellation sei bewusst gewählt worden und bringe beiden Unternehmen Vorteile. „Ich habe den Anspruch, beide Unternehmen zu einhundert Prozent zu führen – in kurzer Zeit haben wir viel erreicht", sagte Blume.
Gleichzeitig deutete er an, dass diese Doppelrolle nicht dauerhaft bestehen werde. Einen konkreten Zeitplan für seinen Rückzug von der Porsche-Spitze nannte er jedoch nicht.